Μaßnahmen

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Für Rechtsanwält*innen und in Flüchtlingsunterkünften arbeitende Fachkräfte werden Fachausbildungshandbücher entwickelt. Sie beinhalten einen Lehrplan, Arbeitsmethoden, Schulungsmodule, Ziele und Ergebnisse. Die Handbücher werden in den Sprachen Englisch, Griechisch, Italienisch, Bulgarisch und Deutsch verfügbar sein.

Alle Projektpartner*innen werden Schulungen für Rechtsanwält*innen und in Flüchtlingsunterkünften arbeitende Fachkräfte zur Verfügung stellen. In Griechenland wird KMOP zwei Schulungen für Fachkräfte, die in Aufnahmeeinrichtungen auf zwei Inseln arbeiten sowie zwei Schulungen für Rechtsanwält*innen durchführen; eine in Athen und eine über eine bestehende Webinar-Plattform, um auch in anderen Städten lebende Rechtsanwält*innen zu erreichen. In Bulgarien wird Animus zwei Schulungen für Fachkräfte in Flüchtlingsunterkünften und eine Schulung für Rechtsanwält*innen in Sofia durchführen. In Deutschland wird SOLWODI zwei Schulungen für Fachkräfte in Flüchtlingsunterkünften durchführen, je eine in Regensburg und in Bonn, sowie zwei Schulungen für Rechtsanwält*innen, ebenfalls je eine in Bonn und in Regensburg. In Italien wird DD vier Schulungen für Fachkräfte in Flüchtlingsunterkünften und zwei Schulungen für Rechtsanwält*innen in Rom durchführen.

Für die Feinabstimmung der Schulungshandbücher werden nach der Durchführung der Schulungen anhand der Rückmeldungen der Teilnehmenden sowie der Kursleiter*innen in jedem Land Erfahrungsberichte erstellt. In einem Synthesebericht zu den Erfahrungen werden die gemeinsamen Schulungsherausforderungen und Schulungsergebnisse analysiert.

Anhand der Schulungshandbücher jedes einzelnen Landes wird ein Online-E-Learning Tool entwickelt. Damit die Module einer größeren Anzahl an Fachkräften auf nationaler und auf EU-Ebene zugänglich sind, werden sie in einem digitalen Format erstellt.

Auf der Grundlage der in Italien bestehenden Onlineplattform wird das Projekt in Bulgarien bei der Schaffung einer solchen Plattform unterstützen. Darin werden Verweismechanismen, ein Kartierungsdienst, Richtlinien, einschlägige Berichte, Tools und andere für die Mitglieder zu bewertende Materialien enthalten sein, um die angemessene Verweisung von Opfern und gefährdeten Personen an bestehende Dienstleistungen zu erleichtern.

Vier digitale Toolkits, eines pro Land, werden erstellt oder auf den neuesten Stand gebracht. Die Toolkits werden digitale Bibliotheken, einen Kartierungsdienst, Verweismechanismen und Richtlinien über deren Anwendung, aber auch einschlägige Berichte, Tools und weiteres interessantes Material für Mitglieder enthalten.

Es wird ein Leitfaden erstellt, in dem konkrete Fälle sowie die Art und Weise, wie die Unterstützung erfolgte, dargelegt werden. Dies wird die vorhandenen Mittel zur Unterstützung von Opfern von Menschenhandel bereichern, da die meisten Opfer mit mehreren Faktoren der Schutzbedürftigkeit konfrontiert sind. Dieses Tool wird dringend benötigt, da sich öffentliche Unterstützungssysteme (z. B. Dienstleistungen) lediglich auf einen Faktor/eine Art der Schutzbedürftigkeit (z. B. Alkohol-/Drogenkonsum, psychische Gesundheitsprobleme, Status als Asylbewerber*in, LGBTQ-Status) konzentrieren und dabei die Komplexität und einen multivariablen/multidisziplinären Ansatz außer Acht lassen, der nötig wäre, damit das Opfer eine angemessene Unterstützung erhält. In diesem Leitfaden wird ein ganzheitlicher Ansatz zur Unterstützung von Opfern vorgeschlagen, der die Überschneidungen mehrerer Faktoren der Schutzbedürftigkeit berücksichtigt.